Dieser Leitfaden stellt ihnen die wichtigsten Teleskoptypen vor, beantwortet die häufigsten Fragen, beschreibt Okulare und Zubehör und zeigt, worauf Sie achten sollten.
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Dieser Leitfaden stellt ihnen die wichtigsten Teleskoptypen vor, beantwortet die häufigsten Fragen, beschreibt Okulare und Zubehör und zeigt, worauf Sie achten sollten.
von Christopher Go mit Ergänzungen von Wolfgang Paech
Diese Webseite ist die Umsetzung eines Powerpointvortrags von Christopher Go auf dem Celestron Perspective Seminar von 2013. Sie können die englischen Folien auch hier herunterladen.
Wir leben am Boden eines großen Luftozeans und das Licht eines jeden Beobachtungsobjektes durchläuft die Erdatmosphäre bevor es in unser Beobachtungsteleskops eintritt.
Als Seeing bezeichnet man die Qualität der Ersatmosphäre über dem Teleskopstandort. Die Atmosphäre der Erde ist durchmischt von vielen verschiedenen lokalen Schichten, die unterschiedliche Temperaturen haben können (siehe Abbildung links).
Turbulente Luftbewegungen (Wind und Thermik) verursachen zufällige atmosphärische Temperatur und Dichteschwankungen. Daraus ergeben sich kleinräumige Änderungen des Brechungsindex mit dem Resultat dass das beobachtet Bild des Mondes nicht gleichmäßig scharf ist.
Das Seeing besteht aus mehreren Komponenten die weiter unten auf dieser Seite angesprochen werden.
Das Seeing verfälscht und verändert die Abbildung eines Beobachtungsobjektes in vielfältiger Form. Man unterscheidet generell zwischen dem
Im allgemeinen überlagern sich beide Effekte und das wird als durchschnittliches Seeing bezeichnet.
Die allgemeinen Seeingbedingungen der oberen Atmosphäre sind naturgemäß durch den Beobachter nicht zu beeinflussen. Die Länge des Lichtweges vom Mondlicht durch die Atmoshäre spielt aber durchaus eine Rolle, denn je länger der Lichtweg ist, desto stärker wird das Licht durch das Seeing beeinflusst. Deshalb gilt:
Je höher das Aufnahmeobjekt über dem Horizont, desto geringer die Einflüsse von Seeingeffekten. Zwischen dem Zenit und 30 Grad über dem Horizont legt das Licht einen doppelten Weg durch die Atmosphäre zurück, zwischen 30 und 15 Grad Horizonthöhe verdoppelt sich der Lichtweg erneut.
Tipp: Seeingeffekte sind Wellenlängenabhängig! Im blauen Spektralbereich sind die Seeingeffekte deutlich größer als im roten Wellenlängenbereich.
Der Einsatz von Gelb- und Rotfiltern ist sinnvoll, um das Seeing zu "beruhigen". Die daraus resultierende Verlängerung der Belichtungszeit kann durch eine Erhöhung der elektronischen Bildverstärkung (Gain) kompensiert werden.
Noch besser funktionieren sogenannte IR Bandpassfilter. Hier wird der komplette sichtbare Spektralbereich ausgefiltert und die Einzelbilder werden im nahen Infrarotlicht aufgenommen. Hier kommen als Aufnahmeteleskope allerdings nur noch Spiegelteleskope in Frage.
Preiswerte Refraktorobjektive erzeugen vielfach Bildungschärfen durch die sogenannte Restchromasie. Solche Objektive sind für den grünen Spektralbereich optimiert, weil das menschliche Auge in diesem Spektralbereich am empfindlichsten ist. Hier können Infrarotfilter nicht mehr eingesetzt werden. Obligatorisch sollte jedoch ein UV/IR Sperrfilter in den Strahlengang gesetzt werden. Dieses filtert den ultravioletten- und den infraroten Spektralbereich aus (indem Videokameras durchweg empfindlich sind).
Eine weitere Verbesserung der Abbildungsqualität kann an diesen Teleskopen erreicht werden, wenn statt des UV/IR Sperrfilter ein Linienfilter im grünen Spektralbereich eingesetzt wird. Dieses schneidet aus dem kompletten Spektralbereich denjenigen Bereich heraus, für den diese Objekte optimiert sind, z. B. ein Baader SolarContinuum Filter.
Unter dem Begriff Lucky Imaging - manchmal auch Speckle Fotografie genannt - verbirgt sich eine Aufnahmetechnik, mit der innerhalb einer kurzen Zeitsequenz viele Hunderte von Einzelbilder mit sehr kurzer Belichtungszeit mit einer Videokamera aufzunehmen. In den Momenten sehr guter Seeingbedingungen nimmt die Vodeokamera mehrer Dutzend von Einzelbildern auf, die dem theoretischen Auflösungsvermögen des Aufnahmeteleskops entsprechen.
Nach der Aufnahme solcher Videosequezen übernimmt in der Nachbearbeitung eine entsprechende Software, die eine Qualtitäsanalyse der Einzebilder vornimmt und die besten Einzelbilder zu einem Summenbild aufaddiert. Durch diese Bildaddition wird das Rauschen der Einzelbilder minimiert. Sinnvolle Beobachtungsobjekte für den Amateuastronomen sind hier Sonne, Mond, Planeten und Doppelsterne.
Entwickelt wurde die Lucky Imaging Technik in den 80ger Jahren des letzten Jahrhundert von professionellen Astronomen.
Für den heutigen Einsatz in der Amateurastronomie sorgten u. a. die Entwicklung von
Die Öffnung des Aufnahmeteleskops:
Je größer die Teleskopöffnung, desto höher die resultiernde Bildauflösung
Die folgende Abbildung zeigt Aufnahmen des Planeten Jupiters (von links nach rechts) mit einer Öffnung von 200- 280- und 360mm.
Webcam, z.B. die Celestron NexImage Mond- und Planetenkamera
Hochqualitative Videokamera mit Industriequalität, z.B. die Celestron SkyRis Kamera (wird nicht mehr produziert, ist ersetzt durch NexImage Kameras mit Aptina Chip)
Monochrome oder Farbe ?
Single Shot Farb CCD
Schwarz-Weiß CCD
USB 2.0 hat eine maximale Datenübertragungsrate von 480 Mb pro Sekunde. USB 3.0 erreicht maximal 4. Gb/s. USB 3.0 kann eine externe Spannungsversorgung erforderlich machen. Beide Schnittstellen sind Standard an modernen PCs oder Laptops[br]
Firewire A überträgt maximal 400 Mb/s, FireWire B bis zu 800 Mb/s. Schnittstellen an Standard PCs oder Laptop sind selten. In den meisten Fällen wird ein Adapter und eine externe Spannungsversorgung benötigt.[br]
Ethernet hat eine RJ 45 Schnittstelle. Datenübertragung bis maximal 1 Gb/s. Erfordert spezielle GigE Kabel und eine externe Spannungsversorgung.[br]
Normalerweise wird zu jeder Kamera auch eine Software zur Aufnahmesteuerung geliefert. Diese unterscheiden sich naturgemäß.
Wählen Sie einen vernünftigen Kompromiss zwischen Belichtungszeit und Verstärkung (Gain), achten Sie bei Mondaufnahmen, dass helle Kraterränder nicht überbelichtet werden (lassen Sie sich von der Aufnahmesoftware das Histogramm anzeigen). Eine Erklärung des Histogramms finden Sie hier:
Merke: Die Qualität des Endergebnisses ist abhängig von der Qualität der Rohbildaufnahmen!
Haben Sie Ihre Steuersoftware zur Bildaufnahme und Ihr Equipment unter Kontrolle, wechseln Sie eventuell zur Aufnahmesoftware FireCapture.
FireCapture ist eine Public Domain Software (frei verfügbar) von Thorsten Edelmann. Zur Zeit (Ende 2013) die wohl anpassungsfähigste Aufnahmesoftware zur Planetenfotografie mit Webcams und Videokameras. Sie
Die Software, die die Bearbeitung der Rohavifiles übernimmt, ist ebenfalls ein wesentlicher Bestandteil für die erfolgreiche hochaufgelöste Detailfotografie von Mondformationen. Ursprünglich von professionellen Astronomen für das "lucky imaging" entwickelte Software ist seit einigen Jahren auch als Freeware für Amateure zugänglich.
Diese Softwarepakete analysieren die Qualität der Einzelbilder einer Videosequenz, wählen die besten Einzelbilder der Sequenz aus und addieren diese Bilder zu einem Summenbild, welches dann in einer abschließenden Bildverarbeitung zum Endbild verarbeitet werden.
In der Zwischenzeit ist die dritte Generation solcher Softwarepakete verfügbar. Die drei aktuellsten Auswertesoftwaren sind frei im download verfügbar unter:
Die Entwicklung der Softwarepakete im Laufe der Jahre war folgende:
Autostakkert arbeitet mit Multipunkt Ausrichtungspunkten, ist sehr einfach zu bedienen und liefert Superergebnisse. Autostakkart zentriert das endgültige Summenbild in die Bildmitte und erleichtert damit eine RGB Addition. Die Software verfügt über eine Funktion das Rohsummenbild zu vergrößern (1,5x Drizzle Filterung).
RegiStax hat die moderne Planetenfotografie revolutioiert und hat vorzügliche Waveletfilter zur Bildschärfung des Summenbildes. Auch RegiStax verfügt über eine Funktion das Rohsummenbild zu vergrößern (1,5x Mitchell Filterung).
AviStack arbeitet ebenfalls mit Multipunkt Ausrichtungspunkten, hat auch vorzügliche Waveletfilter und verfügt über einen "batch-modus" mit dem viele Rohavifiles vollautomatisch abgearbeitet werden.
ALLE drei Softwarepakete sind Freeware, also kostenlos und haben ausführliche Bedienungsanleitungen in vielen Sprachen. Probieren Sie alle drei und nutzen Sie anschließend die Software, mit der SIE am besten klarkommen.
Bei der RGB Aufnahmetechnik werden vom Aufnahmeobjekt mit einer monochromen Viedeokamera je drei Rohavisequenzen mit einem Rot (R-), Grün (G)- und Blaufilter aufgenommen. Nach Auswertung der drei files werden diese monochromen Aufnahmesequenzen zu einem Farbbild addiert.
Bei der L-RGB Aufnahmetechnik wird das Luminanzbild (L, monochrome) zur Seeingberuhigung ev. mit einem IR-Passfilter aufgenommen und die Farbinformationen dann über die RGB Kanäle dem L-Kanal überlagert.
Bei beiden Verfahren sollte das Grünbild als Referenzbild benutzt werden und L-R/B zum Grünbild ausgerichtet werden.
Ein großes Problem bei der RGB, bzw. L - RGB Aufnahmetechnik ist das Zeitintervall, in dem die einzelnen Rohavisfiles aufgenommen werden. Durch die kurze Rotationsperioden von Jupiter und Saturn kommt es bei zu langen Zeitintervallen zwischen den Farbauszügen zu Bildunschärfen.
Mit der Software WinJUPOS können Rotationsunterschiede zwischen den RGB Rohfiles praktisch "rückgerechnet" werden. Das Ergebnis sind wesentlich schärfere Endsummenbilder.
Setzen Sie eine Highspeed Videokamera, wie zum Beispiel die Celestron [prodcut sku="825151] Kamera ein, die extrem hohe Bildaufnahmeraten (frames per Second, bis 120 Bilder pro Sekunde) erlaubt, können Sie sich den Verarbeitungsaufwand mit WinJUPOS allerdings auch sparen.
Das resultierende Summenbild wird üblicherweise in einer normalen Bildverarbeitung - zum Beispiel mit Photoshop oder einer ähnlichen Software - zu einem Endbild verarbeitet.
Achten Sie darauf ihre Bilder nicht zu überschärfen. Oft ist weniger besser als zu viel. Mit einiger Erfahrung haben Sie nach einiger Zeit Ihren persönlichen Ablauf der Arbeitsschritte. Das Bild links zeigt das Beispiel eines Bildes mit zu hohen Kontrasten und Überschärfung.
Merke: Perfekte Bildverarbeitung ist eine Kunst, orientieren Sie sich schon an den Ergebnissen anderer Beobachter aber kopieren Sie ihn nicht. Im Laufe der Zeit entwickelt jeder seinen eigenen, persönlichen Stil.
Einige letzte Hinweise...
Überprüfen Sie Ihre Jupiter- und Saturn Rohavifiles auf möglich Einschläge von Asteroiden mit der Jovia Impact Detection Software ...
Archivieren Sie Ihre Rohdaten, brennen Sie die Rohavis in komptimierter Form auf DVD oder Blue Ray ...
Unter folgender URL können sie z.B. Ihre eigenen Bilder veröffentlichen:
Viele weitere Tipps + Tricks zur modernen Planetenfotografie und Aufnhahmen finden Sie auf der Homepage von Christopher Go.
Es gibt heute eine Vielzahl von hochwertigen, bezahlbaren und benutzerfreundlichen Planetenkameras, so dass der Einstieg in die Astrofotografie einfacher ist als jemals zuvor. Aber welches der vielen Modelle ist das richtige für Sie? Bryan Cogdell, Produktmanager und Foto-Experte bei Celestron, beantwortet die häufigsten Fragen, damit Sie erfolgreich in das Hobby starten können. (Stand: Juli 2014)
Mit einer DSLR können Sie fast alles fotografieren, auch Ziele im Sonnensystem. Aber aus zwei Gründen sind sie für die Fotografie der kleinen Planeten weniger gut geeignet. Zum einen sind die Planeten auf dem großen Sensor winzig – Saturn zum Beispiel wäre nur einziges Scheibchen in dem großen Bildfeld, sodass Sie den größten Teil des Kamerasensors nicht ausnützen würden. Andererseits sind auch moderne Spiegelreflexkameras viel langsamer als moderne Hochgeschwindigkeits-Planetenkameras (in Verschlussgeschwindigkeit wie auch in Bildrate), und bei der Planetenfotografie ist die Bildrate das A und O.
Die Ziele im Sonnensystem sind in der Regel hell und kontrastreich. Daher können die Bilder mit sehr kurzen Belichtungszeiten aufgenommen werden. Planeten werden mit sehr hoher Vergrößerung aufgenommen, sodass sie weicher erscheinen. Außerdem verwischt die Luftunruhe feine Details. Zum Glück gibt es immer wieder kurze Momente, in denen die Luft „steht“ und das Bild klar und scharf ist. Aber es gibt noch ein weiteres Problem: Das Rauschen der Kamera. Sie müssen also mit der Luftunruhe und dem Kamerarauschen kämpfen. Die Lösung besteht in einer großen Anzahl von Aufnahmen – so viele, wie sie in ein oder zwei Minuten machen können. Deshalb ist die Bildrate wichtig. Je mehr Bilder Sie aufnehmen können und je kürzer die Verschlusszeiten sind, desto besser.
Wichtige Tipps für die Planetenfotografie:
Nein! Glücklicherweise sind die Planeten so hell und kontrastreich, dass Sie sie genauso gut aus einer hellen Stadt wie vom dunklen Land aus fotografieren können. Einige der besten Planetenfotos der Welt wurden in Stadtnähe aufgenommen.
Ein langbrennweitiges Teleskop ist ideal für die Planetenfotografie – Schmidt-Cassegrains sind dafür perfekt geeignet! Ein [product sku="821860"] mit einer NexImage Kamera wäre für den Einstieg eine sehr schöne Kombination mit sehr gutem Preis/Leistungsverhältnis.
Bei der Planetenfotografie beeinflusst die Qualität der Kamera nicht unbedingt die Schwierigkeiten bei der Aufnahme. Sie können also zu einer besseren Kamera greifen, ohne dass dadurch die Lernkurve steiler würde – die Probleme sind die selben, nur liefert eine bessere Kamera auch bessere Rohdaten. Genau wie bei Teleskopen sollten Sie zur besten Kamera greifen, die Sie sich leisten können, damit Sie Leistungsreserven haben und nicht so schnell über ein Upgrade nachdenken müssen.
Bei den meisten Kameras gehört zumindest ein Programm zur Bildaufnahme zum Lieferumfang. Die Software ist nicht immer die gleiche, aber sie erfüllt die selben Funktionen: Die Steuerung der Kameraeinstellungen wie Signalverstärkung (Gain) oder Belichtungszeit sowie die eigentliche Bildaufnahme und das Speichern der Daten auf dem Computer für die folgende Bildbearbeitung.
Bei allen Celestron-Planetenkameras liegt die Software zur Bildaufnahme und zur anschließenden Bildbearbeitung bei, sodass Sie Ihre Bilder ohne zusätzliche Software aufnehmen, bearbeiten und veröffentlichen können.
Ganz klar: Ja. Bei der Planetenfotografie kommt es auf die Geschwindigkeit an. Sowohl Kameraverschluss als auch Bildrate müssen hoch sein. USB 3.0 ermöglicht eione höhere Bildrate, da Sie die Aufnahmen schneller auf den Computer übertragen können. So sind bessere Ergebnisse möglich.
Eine Farbkamera ist einfacher in der Handhabung, da sie sofort vollfarbige Bilder liefert. Außerdem ist sie günstiger, da sie weniger Zubehör wie Filter benötigt – oder gar keins.
Schwarzweiß- bzw. Monochromkameras haben das Potential für bessere Bilder, da sie lichtempfindlicher sind als Farbkameras. Allerdings müssen Sie eine reihe von Filtern verwenden, um Farbbilder zu erzielen. Durch diese Filter sind sie etwas teurer und aufwendiger in der Handhabung, aber der Mehraufwand ist sichtbar.
Wenn Sie bereits ein Teleskop besitzen, können Sie seine volle Öffnung mit einem Objektivsonnenfilter nutzen, den Sie leicht aus AstroSolar-Folie von Baader Planetarium selbst bauen können. So können Sie die Sonne im „Weißlicht“ fotografieren und die Sonnenflecken im Bild festhalten.
Wenn Sie ein Teleskop mit einem H-Alpha-Filter besitzen, können Sie die ansonsten verborgenen Stukturen wie Protuberanzen und Flares fotografieren.
Die Abbildungen im Katalog oder auf einer Webseite geben nur einen groben Eindruck von den wahren Dimensionen. Um Ihnen eine Vorstellung von den Größenverhältnissen zu geben, hat Benjamin Hartmann einen anschaulichen Überblick verfasst, was Sie bei welchem Fernrohr erwartet.
Fazit: DAS Teleskop gibt es nicht. Welches wirklich zu einem passt, kann man meiner Meinung nach nur durch den Besuch eines Händlers oder Sternfreunde in seiner Umgebung herausfinden, Internetversteigerungen sollten dem Kauf von guten Gebrauchtteilen vorbehalten sein, was man als Neueinsteiger aber oft nur schwer einschätzen kann. Ausser oftmals faireren Preisen als so manchvermeintliches Schnäppchen und der Kompetenz in der Beratung, kann man sich bei Problemen oder Fragen auch jederzeit persönlich an seinen Händler wenden, versuchen Sie das mal bei einem Massenverkäufer von Billigteleskopen...
Die Bauform der Dachkant-Ferngläser stammt ebenfalls aus dem 19. Jahrhundert. Sie gehen aber auf einen deutschen Konstrukteur zurück, der die Prismen in einem geraden Tubus montierte. Einfache Dachkant-Ferngläser neigen daher zu internen Reflexionen. Hochwertige Vergütungen (dielektrische Vergütung und Phasenkontrastvergütung) vermeiden diese Reflexionen, erhöhen aber den Preis.
Der Fokussiermechanismus ist im Inneren desTubus verbaut, nur der Fokussiertrieb liegt frei. Moderne Konstruktionen ermöglichen einen Nahfokus, der dem von Porro-Ferngläsern entspricht oder sogar noch besser ist.
Dachkantferngläser sind bei Vogelbeobachtern in den letzten Jahrzehnten immer beliebter geworden, vor allem weil es mittlerweile eine ganze Reihe von sehr hochwertigen Modellen gibt, die hervorragend für die Vogelbeobachtung geeignet sind.
Im mittleren bis oberen Preissegment greifen die meisten Ornithologen zu Dachkantferngläsern.
Porroprismen-Ferngläser oder kurz Porro-Ferngläser gibt es seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Ihr Design geht auf den italienischen Optiker Ignazio Porro zurück: In jedem Tubus gibt es zwei Prismen, die im rechten Winkel zueinander stehen. Heute gelten sie als die „klassischen Ferngläser“, da sie über lange Zeit die am weitesten verbreitete Bauform waren. Erst in der jüngeren Vergangenheit sind Dachkantferngläser populärer geworden.
Porros werden über einen externen Mechanismus fokussiert, der die Okulare entlang einer Röhre verschiebt. So können auch Ziele in zwei bis drei Meter Entfernung scharf abgebildet werden.
Bei günstigen bis mittelteuren Ferngläsern mit sonst gleichen Eigenschaften bieten Porroprismen das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.