Highlights am Nachthimmel: November 2023

Anfang November wird deutlich spürbar, dass die Nächte viel länger sind und dass die Sonne merklich tiefer am Himmel steht... und es wird auch kälter! Zu Beginn des Monats ist Saturn nach Sonnenuntergang im südöstlichen Teil des Himmels sichtbar, mit Jupiter tief im Osten. Saturn wird kurz nach Mitternacht untergehen, während Jupiter bis zur Morgendämmerung sichtbar ist – es ist also immer noch eine gute Zeit, um diese Gasriesen zu beobachten und zu fotografieren.

Wenn wir in den frühen Abendstunden zum westlichen Teil des Himmels blicken, verabschieden sich die Sternbilder des Sommers und des frühen Herbstes wie Schlangenträger, Adler, Schwan und Schütze, während Pegasus, Andromeda, Kepheus, Kassiopeia und Perseus die Bühne übernehmen.

Simulation des Nachthimmels (aus Stellarium) zur Monatsmitte um Mitternacht
Simulierter Anblick der Venus durch ein Celestron 8" SCT und 6mm Plössl-Okular (~330x)

Nach Mitternacht weichen diese Sternbilder den Winterkonstellationen wie Fuhrmann, Stier, Zwillinge und natürlich dem großartigen Sternbild Orion. Gegen 3 Uhr morgens dominieren diese Konstellationen den Himmel. Wir werden uns diese Sternbilder und ihre himmlischen Sehenswürdigkeiten in einem späteren Artikel genauer ansehen.

Um diese frühe Morgenzeit erscheint der helle ~-4,2 Magnitude innere Planet Venus über dem östlichen Horizont und erreicht bis zur Morgendämmerung etwa 30 Grad Höhe im Südosten. Jupiter leuchtet tief im westlichen Himmel und die Frühlingssternbilder, einschließlich Löwe und Krebs, sind im Südosten sichtbar. Im Laufe des Monats wird Venus weiterhin ein Ziel für Frühaufsteher sein. Sie steht zwar nicht mehr ganz so hoch am Himmel, dafür ändert sich ihre Phase – statt nur zu ~55% sehen wir sie zu 67% beleuchtet. Ihre kleine scheinbare Größe (~22 Bogensekunden Anfang November bis hinunter auf ~17 Bogensekunden gegen Ende des Monats) bedeutet, dass ein hoch vergrößerndes Teleskop wie das beliebte 8" SC-XLT Tubus (OTA) mit 3" Schiene (76mm) (#820160X , € 1449,-) am besten geeignet ist, um den Planeten zu betrachten.

Himmels-Highlights im Oktober

3. November: Jupiter in Opposition

5. November: Mond im letzten Viertel

9. November: Sehr enge Begegnung von Mond und Venus und Mondbedeckung von Venus

13. November: Neumond und Uranus in Opposition

18. November: Mars in Konjunktion zur Sonne; Maximum des Leoniden-Meteorschauers

20. November: Mond im ersten Viertel

25. November: Enge Begegnung von Mond und Jupiter

27. November: Vollmond


Welche Öffnung ist am besten für verschiedene Arten von Objekten geeignet?

Um Planeten zu beobachten, benötigen Sie ein Fernrohr – dafür können Sie jedes Celestron-Teleskop verwenden, auch die preiswerten Einsteigerfernrohre. Wenn Sie wissen wollen,welche Öffnung für die Planeten (und die Deep-Sky-Objekte) empfehlenswert ist, werfen Sie einfach einen Blick in diesen Artikel hier.

Der simulierte Anblick der Anfangs- und Endphasen der Bedeckung der Venus durch den Mond in einem Celestron 20x80 SkyMaster Fernglas.

Im Fokus: Mondbedeckung von Venus

Dieses Ereignis wird in Deutschland am Taghimmel zu sehen sein. Eine zu ~59% beleuchtete Venus verschwindet hinter einem abnehmenden, 25,8 Tage alten und zu 15% beleuchteten Mond etwa um ~11:00 Uhr MEZ (München; Zeitpunkt abhängig vom Standort) und erscheint wieder um ~12:13 Uhr MEZ.

Mond und Venus werden zu Beginn im südwestlichen Himmel etwa 36 Grad hoch stehen und zum Ende auf etwa 27 Grad absinken, sodass sie gut zur Beobachtung oder Fotografie geeignet sind. Obwohl die Sonne am Himmel etwa 45 Grad östlich von Mond und Venus stehen wird, ist immer Vorsicht geboten, wenn die Sonne über dem Horizont sichtbar ist. Stellen Sie sich mit Ihrem Fernglas/Teleskop am besten in den Schatten, dann können Sie nicht versehentlich in die Sonne schauen. Das Ereignis könnte mit Ferngläsern wie dem Celestron SkyMaster 20x80 (#821440 , € 229,-) oder mit geringer Vergrößerung mit einem Teleskop wie dem einfach zu bedienenden Celestron StarSense Explorer 8" Dobson (#822120 , € 1099,-) betrachtet werden.

Budget-Digiskopie für Anfänger

Mit den Planeten Saturn und Jupiter, die diesen Monat gut sichtbar sind, Venus am östlichen Himmel vor Sonnenaufgang (und der Mondbedeckung des Planeten Anfang November) sowie dem Mond, , der sein gewohntes Phasenspiel zeigt, kann es sehr reizvoll sein, den Anblick in Teleskop oder Fernglas für die Nachwelt festzuhalten oder einfach nur Familie und Freunden zu zeigen.

Um Bilder von diesen Himmelsobjekten aufzunehmen, benötigen Sie keine komplexen teuren Astro-Kameras oder zusätzliche kostspielige Ausrüstung. Sie können das nutzen, was Sie täglich verwenden – das eigene Smartphone, genauer gesagt die Kamera des Smartphones. Smartphones, auch günstige Modelle, haben alle brauchbare Kameras und können schöne Bilder oder sogar Videos unserer planetarischen Nachbarn durch ein Teleskop oder Fernglas aufnehmen.

LSA mit Smartphone am Teleskop

Eine große "Hürde", um schöne, scharfe und gut fokussierte Bilder zu erhalten, besteht darin, das Objektiv der Smartphone-Kamera exakt über einem Okular zu positionieren und es dort stabil zu halten… und das alles, während man versucht, den Auslöser zu drücken, um eine Belichtung vorzunehmen.

Der Baader Lightweight Smartphone-Adapter (LSA) (#2967000 , € 23,-) wird an ein Okular geklemmt und hält das Smartphone für die Digiskopie – dies ermöglicht es, problemlos Fotos durch ein Okular aufzunehmen. Es ist ein preisgünstiges, leichtes Hilfsmittel, das gerade einmal 113 g wiegt und dessen geringes Gewicht es ideal für die Verwendung mit kleineren Einsteigerteleskopen macht, bei denen andere Adapter in Kombination mit einem Smartphone zu schwer sein könnten.

Der LSA hat eine verstellbare Okularklemme, die Okulare mit einem Außendurchmesser von 30 mm bis 59 mm aufnehmen kann, was die überwiegende Mehrheit der derzeit erhältlichen beliebten Okulare abdecken sollte. Sobald der LSA an einem Okular befestigt ist, kann das Smartphone in der Halterung platziert und mit der verstellbaren Klemme gesichert werden. Das Design ermöglicht die Verwendung von Smartphones mit einer Breite von 56 mm bis 100 mm, so dass es auch mit den aktuell beliebten großen Smartphones kompatibel ist.

Die Klemmen für Okular und Smartphone sind gummiert, um Kratzer oder Beschädigungen zu verhindern. Sobald das Smartphone befestigt ist, kann der LSA ausgerichtet und die Position des Kameraobjektivs über dem Okular eingestellt werden, um das beste Bild zu erhalten. Die Fokussierung kann mit dem Fokussierer des Teleskops oder Fernglases erfolgen. Viele Kameras bieten manuelle Steuerung von Belichtung, Fokus, Weißabgleich und mehr, so dass man experimentieren kann, um die besten Ergebnisse für das jeweilige Setup zu erzielen. Um das schärfste Bild frei von Kameraverwacklungen oder Unschärfe zu erhalten, ist es am besten, den Timer der Smartphone-Kamera zu verwenden, der die Bildaufnahme um eine festgelegte Zeit verzögert, um alle Vibrationen verschwinden zu lassen, bevor ein Bild aufgenommen wird. Diese Timer-Verzögerungen können in der Regel auf 3 Sekunden, 5 Sekunden oder 10 Sekunden eingestellt werden, dies hängt jedoch vom Kameramodell ab.

Der LSA kann auch mit Ferngläsern, Spektiven und Mikroskopen verwendet werden. Für die Verwendung mit Ferngläsern und Spektiven wird empfohlen, diese auf einem Stativ wie dem TrailSeeker Stativ (#820980 , € 179,-) zu montieren.

In der bevorstehenden Weihnachtszeit kann dieser Smartphone-Adapter ein schönes Geschenk für all diejenigen sein, die sich an der Digiskopie mit ihrem Smartphone versuchen möchten.

Wir wünschen Ihnen einen klaren Himmel!


Alle Himmelsereignisse 2023

In unserer Himmelsvorschau für 2023: finden Sie ausführliche Informationen zu Sonnenwenden, Meteoren, Sonne, Mond, Planeten und Finsternissen.

Wenn Sie Hilfe bei der Auswahl oder Verwendung eines Celestron-Teleskops oder -Zubehörs zur Beobachtung des Nachthimmels benötigen, wenden Sie sich bitte an einen unserer autorisierten Celestron-Händler, der Ihnen gerne Ihre Fragen beantwortet.


Über den Autor: Lee Sproats

Lee Sproats

Dr. Lee Sproats interessiert sich für Astronomie, seit er 1977 Star Wars sah und in der britischen Fernsehsendung Sky at Night auftrat. Danach studierte er Astronomie, wo er am University College London/Mullard Space Science Laboratory einen Abschluss und anschließend einen Doktortitel in diesem Fach erwarb. Er arbeitete in Australien in der Radioastronomie und nutzte optische und Infrarot-Teleskope auf Hawaii und La Palma sowie die Lowell und Kitt Peak Observatorien in den USA. Nachdem er für die Universität von Surrey gearbeitet hatte, um den Einsatz von Computern in der Lehre an britischen Hochschulen zu fördern, und anschließend als IT-Trainer für ein Börsenunternehmen tätig war, arbeitete er für Greenwich Observatory Ltd, wo er die nördliche Niederlassung leitete, und anschließend für David Hinds Ltd, wo er mit unseren und Celestron-Produkten handelte. Er ist häufig an Flugausflügen beteiligt, die Passagiere zur Beobachtung des Nordlichts führen, hat Reisen zur großen Sonnenfinsternis in den USA 2017 in der Nähe von Hopkinsville geleitet und war leitender Astronom an Bord einer speziell gecharterten 737, um die totale Sonnenfinsternis 2015 in 38.000 Fuß Höhe zu beobachten. Lees astronomische Interessen umfassen Mondbeobachtung, Astrofotografie, Fotometrie und Pro-Am-Kooperationen.

Seit David Hinds seine Tätigkeit im Dezember 2020 eingestellt hat, arbeitet Dr. Sproats für Baader Planetarium als unser Vertreter/Berater in Großbritannien und ist verantwortlich für die Betreuung unserer Händler in Großbritannien und Irland, für die Produktunterstützung von Baader Planetarium/PlaneWave/10Micron, für das Verfassen von Artikeln und für unsere Großteleskop- und Sternwarten-Instrumentierungsprojekte.


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