Highlights am Nachthimmel: September 2023

Die Nächte werden wieder spürbar länger, und mit jedem Tag steht die Sonne immer kürzer über dem Horizont, bis wir schließlich die Wintersonnenwende erreichen. Aber bis dahin dauert es noch, erst erwartet uns die Herbst-Tagundnachtgleiche, die dieses Jahr am 23. September um 7:50 MEZ stattfindet.

Wenn der Himmel nach Sonnenuntergang zunehmend dunkler wird und Sie fern der städtischen Lichtkuppeln beobachten, können Sie die Milchstraße erspähen, die sich von Süden ausgehend über unsere Köpfe bis in den Nordosten spannt. In unserem Beitrag für den letzten Monat haben wir einige Beobachtungsziele in dieser Region beschrieben. Weiter im Osten stehen die Herbststernbilder wie Pegasus und das Dreieck, die am frühen Abend nun den Osthimmel als Bühne nutzen, genau wie der Ringplanet Saturn. In diesem Bereich des Himmels finden Sie auch die prächtige Andromeda-Galaxie sowie die Spiralgalaxie M33 im Sternbild Dreieck, auf die wir direkt von oben blicken.

Gegen Mitternacht kommt der Stier über den Osthorizont, und mit ihm eines der Lieblingsziele von beobachtenden Astronomen wie auch Astrofotografen gleichermaßen: der offene Sternhaufen M45, auch bekannt als die Plejaden, denen das große Wintersternbild Orion folgt, der Himmelsjäger. Darüber leuchten die Sternbilder Cepheus und Cassiopeia. Zwischen Cassiopeia und Perseus finden Sie die beiden offenen Sternhaufen NGC 869 und 884, besser bekannt als der Doppelsternhaufen h und Chi Persei. Man kann sie bereits mit bloßem Auge erahnen, in einem Fernglas wie dem UpClose G2 10x50 - PorroUpClose G2 10x50 - Porro UpClose G2 10x50 - Porro (#824256, € 62,-) bieten sie einen sehr reizvollen Anblick. Der Ringplanet Saturn, der zu Beginn des Abends noch am Osthorizont stand, hat mittlerweile den Meridian schon überquert – aber es dauert noch einige Stunden, bevor er vor Sonnenuntergang im Westen untergeht. Jupiter finden wir östlich des Meridians, vor Sonnenaufgang steht er noch hoch im Südwesten. Nach der Monatsmitte taucht auch Merkur vor Sonnenaufgang am Himmel auf, seinen größten Abstand zur Sonne – seine größte westliche Elongation – erreicht er am 22. September.

Simulierter Anblick des Nachthimmels Mitte August gegen Mitternacht (Grafik: Stellarium)

Himmels-Highlights im August

1. September:  Maximum des Sternschnuppenstroms der Aurigiden

4. September: Enge Begegnung von Mond und Jupiter am Abendhimmel

7. September: Mond im letzten Viertel

13. September: Enge Begegnung von Mond und Merkur am Morgenhimmel

15. September: Neumond

16. September: Enge Begegnung von Mond und Mars am Abendhimmel

18. September: Venus erreicht am Morgenhimmel ihre größte Helligkeit mit ~-4,5mag

22. September: Merkur in größter westlicher Elongation und genau zur Hälfte beleuchtet (Dichotomie)

23. September: Herbst-Tagundnachtgleiche, Merkur erreicht seinen höchsten Stand am Morgenhimmel

26. September: Enge Begegnung von Mond und Saturn am Abendhimmel

29. September: Vollmond

Im Fokus: Komet C/2023 P1 (Nishimura) – ein heller Komet im September?

Bahn des Kometen C/2023 P1 (Nishimura)

In der Nacht vom 11. auf den 12. August hat der japanische Amateurastronom Hideo Nishimura mit einer DSLR und einem 200mm Teleobjektiv einen "schwachen Wattebausch" fotografiert – einen möglichen Komet. Am 15. August bestätigte das Minor Planet Center die Entdeckung offiziell, und der Komet trägt nun seinen Namen (Komet C/2023 P1 (Nishimura)). Seine Umlaufdauer wird auf etwa 300 bis 400 Jahre geschätzt.

Die Helligkeit eines Kometen lässt sich schwer vorhersagen, aber mit etwas Glück wird der Komet hell genug, um in den Morgenstunden des Septembers mit bloßem Auge sichtbar zu sein. (Siehe zum Beispiel hier).

Zu Monatsanfang steht der Komet im Sternbild Krebs. Dann wandert er durch den "Kopf" des Löwen, wo er am 6. bzw. 9. August die Sterne Algenubi und Adhafera passiert, voraussichtlich mit einer Helligkeit von ~4,5 mag. Bis er seine Perihelstellung am 17. September erreicht, dürfte er zunehmend heller werden und vielleicht bis zu 2,5mag erreichen. Da er sich gleichzeitig immer mehr der Sonne nähert, wird er aber auch schwerer zu beobachten sein.

Das Bild oben (aus Stellarium) zeigt die tägliche Wanderung des Kometen im September, wenn er in der ersten Monatshälfte vom Krebs in den Löwe wandert, bevor er dann in der Jungfrau seine Perihelstellung erreicht. Die Grafik zeigt außerdem die Stellung von Sonne und Planeten während seines Perihels.

Die letzten Bilder des Kometen von Ende August zeigen ihn mit einer Helligkeit von ~7,4mag und mit einem ~1-1,5 Grad langen Schweif sowie einer grünen Koma (wie z.B. hier). Der Komet sollte in Ferngläsern wie dem beliebten SkyMaster 15x70SkyMaster 15x70 SkyMaster 15x70 (#821430, € 139,-) und Teleskopen wie dem Celestron StarSense Explorer 8" DobsonStarSense Explorer 8" Dobson StarSense Explorer 8" Dobson (#822120, € 1119,-) schön zu sehen sein – und wenn sich seine Helligkeit wie vorhergesagt entwickelt, könnte er auch ein wunderbares Ziel für das bloße Auge werden.

Alle Himmelsereignisse 2023

In unserer Himmelsvorschau für 2023: finden Sie ausführliche Informationen zu Sonnenwenden, Meteoren, Sonne, Mond, Planeten und Finsternissen.

Wenn Sie Hilfe bei der Auswahl oder Verwendung eines Celestron-Teleskops oder -Zubehörs zur Beobachtung des Nachthimmels benötigen, wenden Sie sich bitte an einen unserer autorisierten Celestron-Händler, der Ihnen gerne Ihre Fragen beantwortet.


Über den Autor: Lee Sproats

Lee Sproats

Dr. Lee Sproats interessiert sich für Astronomie, seit er 1977 Star Wars sah und in der britischen Fernsehsendung Sky at Night auftrat. Danach studierte er Astronomie, wo er am University College London/Mullard Space Science Laboratory einen Abschluss und anschließend einen Doktortitel in diesem Fach erwarb. Er arbeitete in Australien in der Radioastronomie und nutzte optische und Infrarot-Teleskope auf Hawaii und La Palma sowie die Lowell und Kitt Peak Observatorien in den USA. Nachdem er für die Universität von Surrey gearbeitet hatte, um den Einsatz von Computern in der Lehre an britischen Hochschulen zu fördern, und anschließend als IT-Trainer für ein Börsenunternehmen tätig war, arbeitete er für Greenwich Observatory Ltd, wo er die nördliche Niederlassung leitete, und anschließend für David Hinds Ltd, wo er mit unseren und Celestron-Produkten handelte. Er ist häufig an Flugausflügen beteiligt, die Passagiere zur Beobachtung des Nordlichts führen, hat Reisen zur großen Sonnenfinsternis in den USA 2017 in der Nähe von Hopkinsville geleitet und war leitender Astronom an Bord einer speziell gecharterten 737, um die totale Sonnenfinsternis 2015 in 38.000 Fuß Höhe zu beobachten. Lees astronomische Interessen umfassen Mondbeobachtung, Astrofotografie, Fotometrie und Pro-Am-Kooperationen.

Seit David Hinds seine Tätigkeit im Dezember 2020 eingestellt hat, arbeitet Dr. Sproats für Baader Planetarium als unser Vertreter/Berater in Großbritannien und ist verantwortlich für die Betreuung unserer Händler in Großbritannien und Irland, für die Produktunterstützung von Baader Planetarium/PlaneWave/10Micron, für das Verfassen von Artikeln und für unsere Großteleskop- und Sternwarten-Instrumentierungsprojekte.


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