Jeder Tilter besteht im Wesentlichen aus drei Paaren gegenüberliegender Stellschrauben, die den äußeren Ring gegenüber der inneren Kippmechanik unabhängig voneinander bewegen und mit dem mitgelieferten Sechskantschlüssel leicht von der Seite zugänglich sind. Diese Schrauben haben gehärtete Spitzen, die an einem präzisionsgehärteten Gegenstück aus Stahl anliegen, welches für die seitliche Spielfreiheit verantwortlich ist. Die Richtung, in die jede Stellschraube den Neiger bewegt, ist durch einen gravierten Pfeil neben der jeweiligen Schraube angegeben. Beim FCCT dient der extralange Inbusschlüssel mit Griff auch als Drehmomentkontrolle gegen Überdrehen. Sobald der Griff anfängt, sich zu drehen (zu "biegen"), ohne die Schraube weiter zu drehen, ist das maximal zulässige Drehmoment erreicht, und anstatt den Druck auf diese Schraube weiter zu erhöhen, muss die andere Schraube in diesem Paar zuerst um einen sehr kleinen Betrag gelöst werden.
ACHTUNG: Ziehen Sie eine Schraube niemals zu fest an, es ist nur eine leichte bis mittlere Spannung erforderlich, um den Tilter spielfrei zu halten. Ein zu starkes Anziehen der Schrauben könnte die gehärteten Schraubenspitzen beschädigen.
Schlimmstenfalls wird bei viel zu starkem Anzugsmoment der Innensechskant in der Stiftschraube "geknackt". In diesem Fall wird der Tilter ggfs. zum Reparaturfall und muss eingesandt werden. Bei den FCCT-Tiltern liefern wir u.a. aus diesem Grund einen überlangen Sechskant-Schraubendreher. Die große Länge des 2 mm Sechskants wirkt dabei wie ein Drehmomentschlüssel denn bei zu viel Krafteinsatz dreht sich nur noch der Griff, ohne dass jedoch die Spitze des Sechskants weiterdreht. Ausserdem liegt bei einem RASA 8 Tubus daher der Drehgriff des Sechskants ausserhalb des Tubusdurchmessers. Bei den anderen Tiltern sind die Platzverhältnisse nicht so angespannt, daher sind in diesen Fällen solch überlangen Schraubendreher eher hinderlich.
- Überprüfen Sie jede Stellschraube, um sicherzugehen, dass sie leicht angezogen ist (festsitzt). Die Schrauben müssen nur mit leichtem bis mittlerem Druck auf den inneren Mechanismus einwirken.
- Um den Tilter in eine bestimmte Richtung zu bewegen, lösen Sie zunächst die Schraube in der entgegengesetzten Richtung ein wenig und ziehen dann die Schraube an, die den Tilt in die gewünschte Richtung bewirkt (siehe vorherige Seite). Zum Ausrichten der Bildlage in den Ecken ist jeweils nur sehr geringe Verkippung erforderlich, bewegen Sie die Schrauben also nur minimal.
- Letzte kleine Anpassungen können Sie vornehmen, indem Sie den Druck einer einzelnen Schraube ganz leicht erhöhen oder den Druck der gegenüberliegenden Schraube ganz leicht verringern.
Additional Tips:
- Es wird empfohlen zu überprüfen, dass Außen- und Innenring des Tiltmechanismus genau in der gleichen Ebene liegen (dies geht am zuverlässigsten mit einem Messschieber). Die zulässige Neigung selbst beträgt dann ca. 0,4 mm nach beiden Seiten.
- Der Grad des Lösens und Anziehens steuert den Umfang der Neigungsbewegung. Stellen Sie immer zuerst die Bildmitte perfekt scharf und arbeiten Sie dann die Ränder aus.
- Eine einfache Methode, um zu prüfen, ob das System zu stark angezogen ist, besteht darin, jedes einzelne Bild, das während des Einstellvorgangs aufgenommen wird, genau zu untersuchen, um festzustellen, ob eine seitliche Bewegung des Bildes zu erkennen ist. Selbst die geringste seitliche Bewegung würde darauf hindeuten, dass mindestens eines der drei Schraubenpaare stark überdreht ist, da jedes Neigungssystem mechanisch vom Hersteller auf völlige Spielfreiheit abgestimmt ist.
- Falls überhaupt eine seitliche Bewegung im Bildausschnitt sichtbar ist, lösen Sie die gegenüberliegende Schraube um den gleichen Betrag, und sie wird sofort eine Kippbewegung auslösen. Sie werden einige Zeit brauchen, um das "richtige Gefühl" dafür zu bekommen, wie fein diese drei Schraubenpaare zusammenarbeiten, um den Druck zu erhöhen und den Druck zu verringern, um die Einstellung in sehr kleinen Schritten vorzunehmen. Auf diese Weise sind Bewegungen im Mikrometerbereich möglich.
- Der FCCT ist für bis zu 2 kg Kameraausrüstung ausgelegt, der größere M68 und der UFC-Tilter können bis zu 5 kg Kameragewicht tragen.
- Jeder Tilter sollte in der Nähe der Kamera positioniert werden, um zusätzliche Belastungen durch eine weit vom Neiger entfernte Kamera zu vermeiden.